top of page
AutorenbildSilvan Brun

Robert F. Kennedy Jr.: Samenöle gehören zu den schlimmsten Dingen, die man essen kann. Wieso er damit Recht hat - Video



Industriell hergestellte Samenöle wie Raps-, Soja-, Mais- und Sonnenblumenöl sind heute fast allgegenwärtig in verarbeiteten Lebensmitteln zu finden – von Snacks über Fertiggerichte bis hin zu Restaurantgerichten. Robert F. Kennedy Jr., ein prominenter Kritiker solcher Öle und Kandidat im aktuellen US-Präsidentschaftswahlkampf, sieht in dieser weit verbreiteten Verwendung von Samenölen eine der Hauptursachen für die alarmierende Zunahme chronischer Erkrankungen. Er prangert die gesundheitsschädlichen Effekte dieser schlechten Fette an und fordert eine tiefgreifende Reform, die das amerikanische Lebensmittelsystem gesünder und weniger korrupt macht.


In diesem Zusammenhang unterstützt Kennedy Donald J. Trump und hofft, in einer zukünftigen Trump-Administration aktiv an einer Neuausrichtung der Lebensmittel- und Gesundheitsbehörden mitzuwirken. Sein Ziel ist es, Institutionen wie CDC, FDA und USDA von industriellem Einfluss zu befreien und durch wissenschaftlich fundierte Richtlinien die Gesundheit der Nation zu verbessern.




«Es ist nahezu unmöglich, ihnen aus dem Weg zu gehen. Wer verarbeitete Lebensmittel isst, nimmt zwangsläufig auch Samenöle zu sich.»

Robert F. Kennedy Jr.




Zu den Samenölen sagte er jüngst in einen TV-Auftritt: «Samenöle gehören zu den ungesündesten Zutaten, die wir in Nahrungsmitteln haben. Der Grund, warum sie in Nahrungsmitteln enthalten sind, ist, weil sie stark subventioniert werden. Sie sind sehr, sehr billig.

Aber sie stehen in Verbindung mit zahlreichen sehr ernsten Krankheiten, einschliesslich systemischer Entzündungen, die unsere Gesundheit in vielerlei Hinsicht beeinträchtigen.

Samenöle sind eines der schlimmsten Dinge, die man konsumieren kann. Und es ist nahezu unmöglich, ihnen aus dem Weg zu gehen. Wer verarbeitete Lebensmittel isst, nimmt zwangsläufig auch Samenöle zu sich.»


Warum gelten Samenöle als gesundheitlich bedenklich?

Ihre möglichen negativen Auswirkungen sind durch zahlreiche Studien gut dokumentiert und lassen sich auf mehrere wissenschaftlich fundierte Faktoren zurückführen.


  1. Oxidative Instabilität und toxische Abbauprodukte: Die chemische Struktur von Samenölen - sie bestehen zum Grossteil aus mehrfach ungesättigte Fettsäuren - macht sie extrem anfällig für Oxidation. Die schwer industrielle Erzeugung dieser Öle, bei welcher neben hohem Druck und grossen Scherkräften, auch hohe Temperaturen und giftige Chemikalien wie Lösungsmittel zum Einsatz kommen, katalysiert die Oxidation der Öle. Die dabei entstehenden Oxidationsprodukte sind nachweislich gewebeschädigend und fördern chronische entzündliche Reaktionen. Forschungen legen nahe, dass der regelmäßige Verzehr von oxidierten PUFAs entzündliche Reaktionen im Körper verstärken kann. Da Entzündungen eine zentrale Rolle in vielen chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und neurodegenerativen Krankheiten spielen, besteht hier ein grosses - aber bislang unbeachtetes - potenzielles gesundheitliches Risiko.

  2. Beeinflussung der Zellmembranen und des Fettstoffwechsels: Der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Samenölen verändert die Zusammensetzung der Zellmembranen, was deren Stabilität und Funktion beeinträchtigt. Studien deuten darauf hin, dass die Verdrängung stabilerer Fette durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren den Körper anfälliger für Schäden macht und die Gewebeintegrität schwächt. So wurde in Tierversuchen beobachtet, dass eine hohe PUFA-Zufuhr (PUFA = mehrfach ungesättigte Fettsäuren) eine unvorteilhafte Wirkung auf die mitochondriale Funktion haben kann, die für die Energieproduktion der Zellen wichtig ist. Ausserdem hat man beobachtet, dass oxidierte Fettsäuren die antioxidativen Schutzmechanismen des Körpers belasten und die Widerstandsfähigkeit gegen oxidative Schäden verringern können.

  3. Samenöle und ihre „intrinsische Toxizität“: Samenöle wie Raps-, Soja-, Mais- und Sonnenblumenöl enthalten nicht nur eine geballte Ladung an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die an und für sich in der im Öl vorliegenden Form intrinsisch toxisch sind, sondern teilweise auch Spurenelemente und Verbindungen, die ebenfalls als „intrinsisch toxisch“ angesehen werden können. Einige Samenöle, wie beispielsweise Baumwollsamenöl, enthalten Gossypol, eine Substanz, die in höheren Mengen toxisch wirken kann.


Rehe erleiden Rapskoller

Die Rapspflanze beispielsweise galt seit jeher als toxisch für Säugetiere. Allerdings wurde der Raps von den Tieren vor der künstlichen Umzüchtung der Pflanze als Nahrungsquelle auch tunlichst vermieden. Denn, Glucosinolate, schwefel- und stickstoffhaltige sekundäre Pflanzenstoffe, die im Raps vorkamen und die für den bitteren und scharfen Geschmack des Rapses verantwortlich waren, der sich allerdings erst dann entwickelte, wenn man die Rapskerne zerdrückte, waren sehr potente Abwehrstoffe, die den Frassfeinden Gefahr signalisierten.




«Das Reh torkelte wie berauscht über das Feld, reagierte nicht auf die Geräusche des sich nähernden Försters, schien ihn auch nicht zu sehen und liess sich schliesslich problemlos fangen.»

taz, 11.05.1987, über die Vergiftung von Rehen durch Raps




Diese Glucosinolate hatte man in den 1970er Jahren in intensiven Züchtungsprogrammen - ausgehend von kanadischen Forschern, die nach dem zweiten Weltkrieg versuchten, Motorenöl für die menschliche Ernährung fit zu machen - ebenso aus dem Raps gezüchtet wie die Erucasäure. Letztere betrachtete man als hochproblematisch für den menschlichen Verzehr, da sie in höheren Mengen mit toxischen Effekten in Verbindung gebracht wurde. In Tierstudien zeigte sie eine potenziell negative Wirkung auf den Herzmuskel, indem sie zur Lipidansammlung führte und damit die Herzfunktion beeinträchtigen konnte. Aufgrund dieser Risiken wurde ihr Gehalt in Lebensmitteln reguliert.


1985 wurde in Deutschland der neugezüchtete vergleichsweise "süsse" Raps erstmals in riesigen Schlägen von insgesamt 308'000 Hektar angebaut, mehr als doppelt so große Rapsflächen wie 1980. 1986 Jahr säten die durch ministerielle Zuschüsse ermunterten Landwirte ihren Doppelnull-Raps gar auf 430'000 Hektar aus. Überall dort, wo es nun an potenten Abwehrstoffen im Raps mangelte, machte sich das Wild hemmungslos über die neue Kost her. Das Wild ging an einer zweiphasigen Vergiftung zugrunde. Eine Eiweissvergiftung stellte sich ein aufgrund des hohen Eiweissgehalts des Raps' ein und eine Senfölvergiftung stellte sich ein, da die zwar stark reduzierten aber immer noch vorhandenen Glucosinolate beim Verstoffwechseln zu neurotoxischen Senfölverbindungen umgewandelt wurden. Die taz schrieb am 11. Mai 1987: «Das Reh torkelte wie berauscht über das Feld, reagierte nicht auf die Geräusche des sich nähernden Försters, schien ihn auch nicht zu sehen und ließ sich schließlich problemlos fangen.» Im Hamburger Raum - so die taz weiter - seien aufgrund des neuen Doppel-00-Raps' in den 1980er Jahren jeweils zwischen 100 und 200 Rehe eingegangen. Und, ebenso sollen Feldhasen, weil sie den umgezüchteten Raps gefressen hatten, umgekommen sein.


Raps in der neuen - heute bekannten - Form tötet also nachweislich wilde Säugetiere. In der alten Form führt es zu Herzverfettung und kann durch Glucosinolate für Wildtiere ebenfalls zur tödlichen Futterquelle werden. Wie beruhigend, dass wir heute aus Raps das wichtigste Speiseöl der Deutschen und Schweizer gewinnen. Ein toxisches Öl aus einer toxischen Pflanze.


Entwicklung Rapsanbau in der Schweiz

Samenöle in fast sämtlichen hoch verarbeiteten Nahrungsmitteln

Robert F. Kennedy Jr. hat Recht, wenn er sagt, dass wir quasi immer dann Samenöle zu uns nehmen, wenn wir hochverarbeitete Nahrungsmittel zu uns nehmen. Hier eine längst nicht abschliessende Liste:

  • Aufstriche jeglicher Art, von süss bis salzig

  • Brot - beispielsweise Burger-Brötchen, Silsergebäck, Tessinerli, Toastbrot, Zopf

  • Cerealien - beispielsweise Müsli, Bio-Familia, Kellogg's etc.

  • Chips - Pommes Chips

  • Fleisch - mariniertes Fleisch

  • Fleischersatz - beispielsweise Cornatur, Green Mountain, planted etc.

  • Gebäck - beispielsweise Apéro-Gebäck (wie Grissini), Blevita, Darvida, Old El Paso Tortillas, Petit Beurre etc.

  • Gewürze, Dressings, Marinaden - beispielsweise Bouillon, Mayonnaise, Dip-Saucen, Salatsaucen, Tomatensaucen

  • Käseersatz - beispielsweise Betty Bossi Plant Kitchen vegan wedge

  • Schokolade - beispielsweise Cailler Branches

  • Tiefkühlgerichte - beispielsweise Findusplätzchen, Fischstäbchen, Pizza, Pommes frites, Schlemmerfilet etc.


Im Grunde, müssen wir uns eingestehen, sind das alles industriell gefertigte Massenprodukte, die wir nicht zum (Über)Leben benötigen. Tatsächlich haben diese Produkte bei regelmässiger Einnahme das Potenzial, unsere Gesundheit ernsthaft zu gefährden.


Zu Samenölen "nein" zu sagen, ist keineswegs töricht. Es ist im Zusammenhang mit Ihrer Gesundheit eine der weisesten Entscheidungen, die Sie treffen können - ganz egal, ob Donald J. Trump zum zweiten Mal US-Präsident werden wird.

4 Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
Peter Hirschmann
Peter Hirschmann
vor 4 Tagen

JFK Jun. und Trump hier 14 Tage vor den USA-Wahlen zu erwähnen finde ich absurd. Charakterlose Personen sind nicht aussagekräftig.

Like
Silvan Brun
Silvan Brun
vor 3 Tagen
Replying to

Lieber Peter Hirschmann


Dankeschön für Ihren geschätzten Kommentar.


Es hätte genauso abgedruckt gehört, hätte diese Aussage Kamala Harris oder eine andere populäre Persönlichkeit gemacht. Es geht nicht um JFK Jr. oder um DJT. Es geht um die Mitteilung an und für sich. Und die ist alles andere als absurd. Sie ist wissenschaftlich fundiert.

Edited
Like

Walter Cadosch
Walter Cadosch
vor 4 Tagen
Rated 3 out of 5 stars.

„Rapsöl hat im Vergleich zu anderen Ölen den höchsten Anteil an ungesättigten Fettsäuren, einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und ist zudem reich an Vitamin E (21–25 mg/100ml).“ Diese Aussage steht im Widerspruch zum Kennedy Kommentar! Wem soll der Konsument überhaupt vertrauen?!

Like
Silvan Brun
Silvan Brun
vor 3 Tagen
Replying to

Lieber Walter Cadosch


Vielen Dank für Ihren geschätzten Kommentar.


Samenöle, die zu einem grossen Teil aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen, sind intrinsisch toxisch. Wohl mit ein Grund, weshalb mindestens eine von zwei grossen Privatklinikgruppen in der Schweiz weitestgehend auf Samenöle in ihren Küchen verzichtet. David und Raymond Valentine haben in ihrer Forschung zur Langlebigkeit und zur Rolle ungesättigter Fettsäuren gezeigt, dass einfach ungesättigte Fettsäuren (Monounsaturated Fatty Acids, MUFAs) eine besondere Bedeutung im Kontext der Zellgesundheit und Langlebigkeit haben. Ihre Hypothese ist, dass das Hochfahren von MUFAs und das Reduzieren von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Polyunsaturated Fatty Acids, PUFAs) eine Art Schutzmechanismus darstellt, der zur Zellstabilität beiträgt und oxidativen Schäden vorbeugt.


Der Grundgedanke dieser Hypothese ist folgender: Einfach ungesättigte Fettsäuren sind weniger anfällig…


Edited
Like
bottom of page