1.85 Liter (1.7 kg) Olivenöl konsumieren die Schweizer pro Kopf und Jahr (Bauernverband, 2016). Gemäss BFS - Bundesamt für Statistik - lag der Olivenölkonsum 2016 gar lediglich bei 1.63 Litern.
Olivenöl ist damit nicht das am meisten konsumierte pflanzliche Öl in der Schweiz. Sonnenblumen-, Raps- und Palmöl liegen nämlich mit deutlichem Abstand (5.6, 4.1 resp. 3.1 kg) vor dem Olivenöl.
Beliebtestes Speiseöl
Sehr wohl gilt Olivenöl aber als beliebtestes Speiseöl der Schweizer. Im Jahr 2013 wurden davon 8.4 Millionen Liter über die gängigen Kanäle - in Flaschenform - an die Konsumenten verkauft, während von Rapsöl lediglich 4 Millionen Liter abgesetzt werden konnten. Wenn's also darum geht, Öl für den privaten Haushalt zu kaufen, greifen die Konsumenten mit Vorliebe zum Olivenöl. Palmöl wird hingegen in den seltensten Fällen in purer Form gekauft. Der Kauf geschieht vielmehr unbewusst. Meistens ist Palmöl nämlich wesentlicher Bestandteil von Gebäck, Fertigsaucen, Pralinen, Brotaufstrichen und dergleichen. Beim Sonnenblumen- und beim Rapsöl verhält es sich ähnlich. So werden die bekannten ZWEIFEL-Chips etwa in Schweizer HOLL-Rapsöl frittiert. Beim wohl bekanntesten ZWEIFEL-Vertreter, den "Paprika"-Chips, macht das Spezial-Frittieröl, welches aus umgezüchteten Rapskernen gewonnen wird, 33 % (einen Drittel!!) des Produktnettogewichts aus. Bei den "Nature"-Chips sind es gar 36 %.
Stabiler Olivenölkonsum
Der Olivenölkonsum in der Schweiz bewegt sich nun schon seit einigen Jahren auf ähnlichem Niveau (1.81 Liter ø-Konsum zwischen 2006 und 2016). Obwohl Olivenöl als Trendprodukt gilt, zu welchem die Konsumenten greifen, weil es als gesund gilt und den mediterranen Lifestyle wie kein anderes Produkt verkörpert, bleiben die totalen Konsumzahlen niedrig. Es sind vor allem zwei Gründe sind ins Feld zu führen, warum Olivenöl nicht zum Rapsöl oder Sonnenblumenöl aufholen kann. Olivenöl ist für die verarbeitende Nahrungsmittelindustrie schlicht zu teuer. So kostet Olivenöl viereinhalb mal mehr als Sonnenblumenöl (olimerca.com). Olivenöl findet deshalb kaum Verwendung in Saucen, Fertiggerichten, Gebäcken etc. Als zweiten Grund ist die Qualität der in den Supermärkten und Discountern angebotenen Olivenöle zu nennen. Die ist allgemein hin als ungenügend zu bewerten. Eine Studie von IOF - International Olive Foundation aus dem Jahr 2017 zeigt, dass lediglich 25.63 % der in der Schweiz als nativ extra beworbenen Olivenöle tatsächlich der ersten Güteklasse angehören. Kommt erschwerend hinzu, dass die viel verkauften Produkte oft von besonders niedriger Qualität sind, während die schwach rotierenden Produkte nicht selten hochpreisiger und qualitativ besser sind. Man kann vermuten, dass das Gros der Konsumenten Olivenöl viel eher aus Prinzip konsumiert, quasi weil es zum guten Ton gehört, Olivenöl in der eigenen Küche zu verwenden, als dass Olivenöl - weil es so sehr schmeckt - mit freudigem Vorsatz gekauft und genossen wird.
Schliesslich konsumieren wir Produkte, die wir lieben, weitaus häufiger als solche, die uns nicht liegen. Oder essen Sie Schoggi, die Sie nicht mögen? Eben.
Gutes Öl führt zu höherem Konsum: Ich habe Buch geführt und nachgerechnet. In drei Tagen habe ich fürs Kochen und Zubereiten von Gerichten knapp 260 ml Olivenöl verbraucht. Nicht eingerechnet sind natürlich Verkostungsöle, die geschluckt wurden. Eine Vielzahl der Verkostungsöle, das hängt mit der Qualität der Öle zusammen, spuckt man sowieso wieder aus.
Bessere Olivenölpreise führen zu besseren Produkten, die uns besser munden. Und, die uns besser tun. Schlussendlich spielt die Gesundheit beim Genuss ja eine zentrale Rolle. In dieser Hinsicht bietet uns das Olivenöl, und das ist zig-tausendfach bewiesen, das allergrösste Potenzial.
In diesem Sinne sind Sie bei evoo.expert stets bestens aufgehoben.
Quellen: BFS; BLW; Bauernverband; Statista; Olimerca
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