In vielen Küchen wird immer noch überwiegend mit Raps-, Sonnenblumen-, Erdnuss- oder industriellen Mischölen mit Additiven frittiert. Das mag gängige Praxis sein, doch es lohnt sich, einen Blick auf eine Alternative zu werfen: Natives Olivenöl extra (EVOO). Es bietet, was Stabilität, Gesundheit und Nachhaltigkeit angeht, klare Vorteile – und ist unter bestimmten Bedingungen sogar wirtschaftlich sinnvoll.
💪 Öl, das länger hält
Es ist wissenschaftlich zweifelsfrei belegt, dass gutes EVOO beim Frittieren bis zu viermal länger stabil bleibt als viele gängige Pflanzenöle. Der Grenzwert von 24 % für polare Verbindungen (TPM), ab dem Öl ausgetauscht werden sollte, wird bei gutem EVOO erheblich später erreicht. Das bedeutet: Weniger häufige Ölwechsel, weniger Verbrauch und geringere damit verbundene Kosten – das kann in einer vielbeschäftigten Küche einen echten Unterschied machen.
💡 Bessere Fettsäurestruktur
Gutes EVOO ist von Natur aus stabiler, weil es einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (MUFA) wie Ölsäure enthält, die weniger anfällig für Oxidation. Hinzu kommt, dass gutes EVOO nur geringe Mengen der besonders oxidationsanfälligen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA) aufweist. Diese Struktur sorgt dafür, dass das Öl nicht so schnell abgebaut wird und auch bei hohen Temperaturen stabil bleibt.
🛡️ Antioxidantien als Schutzschild
Was EVOO zusätzlich auszeichnet, ist sein Gehalt an Polyphenolen und Tocopherolen (Vitamin E). Diese Antioxidantien spielen eine zentrale Rolle beim Frittieren. Sie werden nach und nach verbraucht und schützen das Öl so lange wie möglich vor Oxidation. Erst wenn diese natürlichen Schutzstoffe aufgebraucht sind, beginnt der Oxidationsprozess, der die Qualität des Öls beeinträchtigt.
🫰 Kosten – mehr ist auf den zweiten Blick weniger
Natürlich ist gutes EVOO im Einkauf teurer als gängige industriell hergestellte Samenöle. Aber wenn man die längere Lebensdauer bedenkt, relativieren sich die Kosten oft. Weniger häufige Wechsel bedeuten weniger Ölverbrauch, geringere Arbeits- und Lagerkosten. Zudem bietet gutes EVOO eine insgesamt viel höhere Qualität und trägt zu einem gesünderen Frittierergebnis bei. Es lohnt sich also, das Modell einmal genau durchzurechnen.
♻️ Eine nachhaltige Wahl
Frittieren mit gutem EVOO ist nicht nur wirtschaftlich und gesund, es ist auch ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Olivenbäume sind oft Jahrzehnte, manchmal gar Jahrhunderte alt. Hingegen muss die Saat für Raps, Sonnenblumen und Co. jedes Jahr frisch ausgebracht werden. Zudem ist der Pestiziddruck gerade beim Raps exorbitant hoch.
➡️Es spricht also alles dafür, sich näher mit gutem EVOO als Frittieröl zu beschäftigen. Es ist eine Option, die nicht nur den Geschmack verbessert, sondern auch einen langfristigen Nutzen für die Küche, die Gesundheit und die Umwelt bringt.
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