Wissen Sie, dass Sie als regelmässiger Olivenölkonsument höchst privilegiert sind? Olivenöl ist ein praktisch naturbelassenes Fruchtöl, das der Mensch schon seit mehreren Hundert, ja womöglich gar seit mehreren Tausend Jahren kennt und nutzt. Insbesondere zu Ernährungszwecken.
Natürlich gedeiht der Olivenbaum, so wie wir ihn heute kennen - als knorrigen Zeitzeugen mit silber-grün schimmernden Blättern - nur dank der steten Pflege des Menschen. Denn, eigentlich ist der Olivenbaum ein Strauch. Wer sein auf der Terrasse in einem Kübel lebendes Olivenbäumchen nicht pflegt, weiss um diese Tatsache. Allzu schnell wird daraus ein Busch. Das "Hand-in-Hand" von Mensch und Olivenpflanze bringt über die Zeit wunderschöne und einzigartige Exemplare hervor. Gut und gerne werden Olivenbäume weit über 500 Jahre alt und werden in dieser Zeit von zahlreichen Generationen von Menschen und von Hunderten Händen fürsorglich gepflegt.
Jedes Jahr bringt der Olivenbaum, der zum Symbol des mediterranen Lebens geworden ist, Früchte hervor, die ihm der Mensch in mühsamer Handarbeit oder mit maschineller Unterstützung abringen und mit geeigneten Anlagen zu einem sofort verzehrbaren vorzüglichen Speiseöl verarbeiten kann.
Wenn wir zu einer sommerlichen Tavolata qualitativ hochwertiges Olivenöl von evoo reichen, wissen wir, dass dieses mit der höchstmöglichen Sorgfalt und auf nachhaltigste Weise von ehrlichen Menschen erzeugt wurde.
Essen von nicht zum Verzehr geeigneten Ölen aus Samen
Ganz anders sieht's aus, wenn Antipasti anstelle von hochwertigem Olivenöl in Sonnenblumen- oder Rapsöl eingelegt werden; in Sojaöl eingemachter Thunfisch gekauft wird; in Sonnenblumenöl frittierte Fischstäbchen im Ofen fertiggebacken werden; oder wenn im Restaurant Pommes-Frites bestellt werden, die in vor dem Service in einer Suppe aus gehärtetem Rapsöl, HOLL-Rapsöl und Palmöl badeten.
Im Zusammenhang mit dem heutigen Rapsöl (eben auch Canola genannt) muss man die T.o.T.-Frage stellen. Teller oder Tank?
Wenn's günstig sein muss, wird mit Vorliebe mit Samenölen gearbeitet. Da werden schon mal Schnitzel in Rapsöl aus unnatürlich gezüchteten Rapssamen frittiert oder Kalbskoteletten in pflanzenölbasierten, teilgehärteten Crèmes angebraten. Wer denkt, rechnen zu können, greift zu den angeblich kostengünstigen Industrieprodukten. Bei dieser Kurzsichtigkeit, die sich im Endeffekt jedoch tatsächlich als teurer erweist, werden wichtige Argumente ausgeblendet. Argumente, die man hätte berücksichtigen müssen. Über die man hätte sprechen müssen.
Denn, Essen ohne den Einsatz von Samenölen zuzubereiten macht Sinn! Aus mehreren Überlegungen:
Gesundheit
Samenöle belasten unseren Organismus grundsätzlich. Ihre Samen sind nicht zur Ölextraktion vorgesehen und das Öl ist nicht für den menschlichen Konsum bestimmt.[1]
Die in vorverpackten Nahrungsmitteln eingesetzten Samenöle sind hochverarbeitet - vom Anbau (Fruchtfolge) mit hohem Pestiziddruck[2], über das maschinelle Ernten, die Extraktion des Öls aus den harten Samen durch Druck, Reibung, Wärme und nicht selten mithilfe von Lösungsmitteln[3], bis hin zur chemisch-physikalischen Raffination des extrahierten Öls[4]. Hochverarbeitete Lebensmittel können - regelmässig oder im Übermass konsumiert - gesundheitsschädigend sein.
Nachhaltigkeit
Damit Samenöle, die heute allerlei Nahrungsmitteln beigemengt werden, hergestellt werden können, müssen Landwirte jedes Jahr neue Samen von multinationalen Saatgut-"Herstellern" einkaufen. Die vier Konzerne – Syngenta, Bayer, Corteva und BASF – teilten sich 2018 etwa 57 Prozent des Weltmarktes für Saatgut. Und, es sind dies dieselben Konzerne, die auch den Weltmarkt für Pestizide beherrschen; rund 70 Prozent des weltweiten Pestizidmarktes lagen im Jahr 2018 in den Händen ebensolcher Konzerne.[5]
Samenöle sind in der Regel - und je nach Fettsäureverhältnis - recht instabil gegenüber HALT (Heat, Air, Light, Time). Setzt man sie zum Frittieren ein, darf das Frittierbad erstens nicht hoch erhitzt werden und zweitens muss dass Öl sehr streng gewechselt werden, was nicht nur Kosten verursacht, sondern als ineffizient und nicht nachhaltig bezeichnet werden kann.
Weil viele Samenöle nicht genügend hitzestabil waren, haben sich die marktbeherrschenden Saatgut-"Hersteller" etwas Kluges einfallen lassen: Sie veränderten die Pflanzen mittels unnatürlicher Züchtung (bspw. Sonnenblume oder Raps) dahingehend, dass diese Samen hervorbrachten, die reich an der natürlicherweise in grossem Umfang in nativem Olivenöl extra enthaltenen einfach ungesättigten Ölsäure und gleichzeitig arm an den hitzeinstabilen zweifach ungesättigten Linolsäure und dreifach ungesättigten alpha-Linolensäure waren.[6] Trotz den labortechnischen Fertigkeiten: Diese Öle sind nach wie vor deutlich instabiler als natives Olivenöl extra.
Von Kanada auf die Tische der Welt
Im englischsprachigen Raum wird für Rapsöl häufig der Begriff "Canola Oil" verwendet. Canola ist ein Akronym, das für "Canada" und "Ola" (also Kanada und Öl) steht.[7] Es gibt Kreise, die behaupten, Canola stehe für "Canada Oil Low Acid", was sich auf den niedrigen Gehalt an Erucasäure beziehen soll. Spielt aber keine Rolle, wie man's nennt und was es bedeuten soll. Viel wichtiger ist, dass man weiss, was Canola in Wahrheit ist.
Im Zusammenhang mit dem heutigen Rapsöl (eben auch Canola genannt) muss man nämlich die T.o.T.-Frage stellen. Teller oder Tank? Denn, ob das aus den Rapssamen gelöste Rapsöl zu Speisezwecken in Flaschen abgefüllt oder zur späteren Verarbeitung in Biokraftstoff in Tanks gelagert wird, kann ganz kurzfristig - nach der Extraktion des Öls - entschieden werden.[8] Wenn das der Hausarzt und die Ernährungsberaterin der Herzklinik wüssten.....
Ursprünglich für Motoren (insbesondere Schiffsmotoren) und etwas später für die chemische Industrie (vor allem Rapssorten mit hohem Anteil an Erucasäure) gedacht, gelangte Rapsöl aus sogenanntem Doppelnull-Raps Ende der 1970er Jahre allmählich auch auf die Teller der Menschen. Ein neuer Geschäftszweig für die Agrarwirtschaft entstand. Wie das soweit kommen konnte, ist ebenso verblüffend wie verstörend.
Die Financial Post titelte im September 2020: «Wie Kanada die Welt davon überzeugte, Motorenschmiermittel zu essen.»[9] Und weiter: «Rapsöl ist eines der beliebtesten Speiseöle der Welt, aber vor 50 Jahren war es nur in Fachmärkten für Mechaniker zu finden.» Der Vater des heutigen Canola Oils war der 1927 geborene Agrarwissenschaftler Richard Keith Downey. 2006 schrieb er: «Diese Geschichte begann vor etwa 65 Jahren, während des Zweiten Weltkriegs. Es ist die Geschichte einer erfolgreichen genetischen Manipulation einer eingeführten Kulturpflanze durch ein kleines, motiviertes Team von Chemikern, Pflanzenzüchtern und Tierernährungswissenschaftlern. Das Ergebnis ihrer Bemühungen ist, dass die Kulturpflanze heute mit Weizen als Kanadas wertvollstem landwirtschaftlichen Rohstoff konkurriert und weltweit die drittwichtigste Quelle für essbares Pflanzenöl ist.»[10]
Sie fragen sich vielleicht, was das heutige Rapsöl (Canola) mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun hat. Das Rapsöl erwies sich wegen des hohen Erucasäuregehalts während des Zweiten Weltkriegs als unschätzbar wertvoll, denn es war ein hervorragendes Schmieröl für Schiffsmotoren.[11][12] Kein anderes Öl haftete unter den extremen Hitze- und Dampfbedingungen besser an den Metalloberflächen der Schiffsmotoren als Rapsöl. Aufgrund der Blockade der europäischen und asiatischen Rapsölquellen räumte die kanadische Regierung der kommerziellen Produktion von Raps in Kanada hohe Priorität ein und belieferte so die US Navy während des Zweiten Weltkriegs mit tonnenweise Rapsöl.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs versiegte allerdings auch der Bedarf der US Navy an kanadischem Rapsöl. Die kanadische Rapsölindustrie hatte jedoch viel in die Infrastruktur zur Rapsölherstellung investiert und versuchte deshalb, neue Absatzmärkte zu erschliessen.
Dies erwies sich jedoch aufgrund des scharfen Geschmacks aufgrund der Senfölverbindungen (Glucosinolate) und des sehr hohen Erucasäuregehalts des Öls als untauglich.[13] Erst in den späten 1950er Jahren unternahmen mehrere Pflanzenzüchter um den eben genannten Canola-Vater Richard Keith Downey in Manitoba und Saskatchewan ebensolche bahnbrechenden Arbeiten an Raps, die die Landschaft in den Prärien einige Jahre später komplett verändern sollten.
1974 wurde mit der Sorte "Tower" der erste Raps lizenziert, der Samen mit niedrigem Erucasäure- und Glucosinolatgehalt hervorbrachte. Samen für die Bepflanzung von insgesamt 81'000 Hektar wurden bereitgestellt. Schnell verschwanden die alten Rapsflächen und so erreichten "Tower" und andere unnatürlich gezüchteten Rapssorten bereits im Jahr 1976 eine Durchdringung von 98.5 Prozent an der Gesamtanbaufläche für Raps.[14]
Hochgiftig ist das Zeug für zartbesaitete Säugetiere. Der Mensch will davon aber partout nichts wissen.
Zwei Jahre später, 1978, wurde der Begriff "Canola" von der Western Canadian Oilseed Crushers' Association (heute Canadian Oilseed Processors Association) rechtlich geschützt. Zu jenem Zeitpunkt wurde das aus Raps extrahierte Öl auch in Europa massentauglich und den dummen Essern vorgesetzt. Der Siegeszug einer Pflanze, die niemals hätte Lebensmittel produzieren sollen, war phänomenal. 1979 war die kanadische Rapsanbaufläche auf fast 3.5 Millionen Hektar angewachsen. Man wollte sich aus finanzieller Sicht für die Zukunft wappnen und formte im Jahr 1980 aus der Rapeseed Association of Canada das Canola Council of Canada (CCC). Das Eigentum an der Marke Canola wurde dabei auf das neue Council übertragen. Rund 33 Jahre später - im Jahr 2013 - wurden bereits 15 Millionen Tonnen kanadische Rapssamen, die im Laufe der Zeit immer herbizidtoleranter wurden, unter den Vorgaben des CCC gewonnen und zu Öl verarbeitet.
Unterdessen nahm der Anbau auch in anderen Regionen und Ländern massiv zu. In Skandinavien etwa, oder in Deutschland und sogar in der Schweiz. Jeweils mit freundlicher Unterstützung der Saatgutriesen, die gleichzeitig auch Chemieriesen sind, und der Behörden. Mit Schulterschluss im Gleichschritt zum Wohl der Menschen.[15]
Udo Pollmer: Rapsöl - von schädlich zu herzschonend
Der umstrittene Lebensmittelchemiker Udo Pollmer hatte 2016 geschrieben: «Rapsöl hat eine beeindruckende Karriere hingelegt: Von schädlich zu herzschonend.»[16]
Vor den 1980ern schmeckte das Öl aus Raps bitter und beissend. Für den kohlartigen beissenden Geschmack waren vor allem Senfölverbindungen (Glucosinolate) verantwortlich. Für die Bitterkeit die Eurcasäure, die damals etwa 50 % des Fettes von Raps ausmachte. Glucosinolate sollen zu Schilddrüsenstörungen geführt haben und auch zur Abtreibung genutzt worden sein. Rattenversuche zeigten zudem, dass mit Erucasäure gefütterte Ratten an Herzproblemen litten, daneben wurden vor allem auch Nieren und Leber geschädigt. 1977 wurde die Höchstmenge an Erucasäure im Raps gesetzlich geregelt.
Die Pflanzenzüchter (klingt harmloser, als es ist) begannen, einen neuen Raps mit wenig Glucosinolaten und wenig Erucasäure zu züchten. Daher stammt der Name 00-Raps. Nun liess sich endlich auch der eiweissreiche Rückstand der Ölproduktion, der Presskuchen, ans Vieh verfüttern. Jedoch wurde bald ein Hasensterben beobachtet; die Tiere fand man tot mit rapsgefüllten Mägen in der Nähe der Felder. Offenbar hatte der Mangel an Bitterstoffen die Hoppler dazu verleitet, sich am fett- und eiweissreichen Raps gütlich zu tun. Im Winter soll der 00-Raps zudem für den Tod von Rehen verantwortlich sein. Die Tiere vertragen das eiweissreiche Futter nicht, es zerstört die Pansenflora sowie die roten Blutkörperchen. Hochgiftig ist das Zeug für zartbesaitete Säugetiere. Der Mensch will davon aber partout nichts wissen und konsumiert mehr Rapsöl denn je. Laut Schätzungen des Schweizer Bauernverbandes wurden in der Schweizer Bevölkerung im Jahr 2022 pro Kopf rund 5.6 Kilogramm Rapsöl verzehrt.[17] Schätzungsweise dreimal mehr als Olivenöl.
«Viele Forscher bezeichnen Schmalz immer noch als "gesättigtes Fett", aber das ist einfach falsch, wenn Schweine mit Soja und Mais gefüttert werden.»
- Ray Peat
Auch der umstrittene Biologe Ray Pete hält nichts von Rapsöl. Und genauso wenig von Ölen anderer Samen. Auf die Frage, inwiefern diese Öle, die aus Ölsaaten gewonnen werden, gefährlich für die Gesundheit sein sollen, antwortet er wie folgt:
«Letztlich werden alle Systeme des Körpers durch ein Übermaß an diesen Ölen geschädigt. Hierfür gibt es zwei Gründe. Der eine ist, dass die Pflanzen die Öle zum Schutz produzieren und nicht nur, um Energie für die Keimung der Samen zu speichern. Um die Samen vor den Tieren zu schützen, die sie fressen würden, blockieren die Öle die Verdauungsenzyme in den Mägen der Tiere. Die Verdauung ist eine unserer grundlegendsten Funktionen, und die Evolution hat viele andere Systeme durch die Verwendung von Variationen dieses Systems aufgebaut; folglich werden alle diese Systeme durch die Substanzen, die das Verdauungssystem schädigen, beeinträchtigt.
Der andere Grund ist, dass die Samen so konzipiert sind, dass sie im zeitigen Frühjahr keimen, so dass ihre Energiespeicher bei kühlen Temperaturen zugänglich sein müssen, und sie müssen normalerweise nicht über die heißen Sommermonate lebensfähig bleiben. Ungesättigte Öle sind flüssig, wenn sie kalt sind, und das ist für jeden Organismus, der bei niedrigen Temperaturen lebt, notwendig. Fische in kaltem Wasser wären zum Beispiel steif, wenn sie gesättigte Fette enthielten. Diese Öle werden leicht ranzig (spontan oxidierend), wenn sie warm sind und Sauerstoff ausgesetzt werden. Samen enthalten eine geringe Menge an Vitamin E, um das Ranzigwerden zu verzögern. Wenn die Öle in unserem Gewebe gelagert werden, sind sie viel wärmer und direkter dem Sauerstoff ausgesetzt als in den Samen, so dass ihre Tendenz zur Oxidation sehr groß ist. Diese Oxidationsprozesse können Enzyme und andere Teile der Zellen schädigen, insbesondere ihre Fähigkeit, Energie zu produzieren.
Die Enzyme, die Proteine abbauen, werden durch ungesättigte Fette gehemmt, und diese Enzyme werden nicht nur für die Verdauung, sondern auch für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, den Abbau von Blutgerinnseln, die Immunität und die allgemeine Anpassungsfähigkeit der Zellen benötigt. Das Risiko für abnorme Blutgerinnung, Entzündungen, Immunschwäche, Schock, Alterung, Fettleibigkeit und Krebs ist erhöht. Schilddrüsen- und Progesteronspiegel werden gesenkt. Da die ungesättigten Öle die Eiweißverdauung im Magen blockieren, können wir unterernährt sein, auch wenn wir "gut essen".
Pflanzen produzieren viele Schutzstoffe, um Insekten und andere Tiere, die sie fressen, abzuwehren oder zu verletzen. Sie stellen ihre eigenen Pestizide her. Die Öle in den Samen haben diese Funktion. Zusätzlich zu dieser natürlichen Toxizität werden die Pflanzen mit industriellen Pestiziden besprüht, die sich in den Samenölen konzentrieren können.
Nicht die Menge dieser mehrfach ungesättigten Öle ist ausschlaggebend für ihre Schädlichkeit, sondern das Verhältnis zwischen ihnen und den gesättigten Fetten. Fettleibigkeit, die Produktion freier Radikale, die Bildung von Alterspigmenten, Blutgerinnung, Entzündungen, Immunität und Energieproduktion hängen alle vom Verhältnis zwischen ungesättigten und gesättigten Fetten ab, und je höher dieses Verhältnis ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Schäden.
Es gibt interessante Wechselwirkungen zwischen diesen Ölen und Östrogen. So tritt die Pubertät beispielsweise früher ein, wenn der Östrogenspiegel hoch ist oder wenn diese Öle in der Ernährung reichlich vorhanden sind. Dies ist wahrscheinlich ein Faktor bei der Entstehung von Krebs.
Alle Systeme des Körpers werden durch einen Überschuss an diesen Ölen geschädigt. Es gibt drei Hauptarten von Schäden: erstens ein hormonelles Ungleichgewicht, zweitens eine Schädigung des Immunsystems und drittens eine oxidative Schädigung.»Und weiter sagte er:
«Ich beziehe mich hauptsächlich auf Sojaöl, Maisöl, Distelöl, Rapsöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Palmöl und alle anderen Öle, die als "ungesättigt" oder "mehrfach ungesättigt" bezeichnet werden. Mandelöl, das in vielen Kosmetika verwendet wird, ist sehr ungesättigt.
Der Stoff, der diese Öle chemisch gesehen sehr giftig macht, ist das mehrfach ungesättigte Fett selbst. Diese ungesättigten Öle sind in sehr hohen Konzentrationen in vielen Samen und in den Fetten von Tieren enthalten, die sich mit diesen Fetten ernährt haben. Die frischen Öle, ob kalt gepresst oder als Teil des lebenden Pflanzenmaterials verzehrt, sind von Natur aus giftig, und es ist keine spezielle industrielle Behandlung, die sie giftig macht. Da diese Öle in anderen Pflanzenteilen in geringerer Konzentration und in den Tieren, die die Pflanzen fressen, vorkommen, ist eine Ernährung ohne diese Öle unmöglich, es sei denn, es werden im Labor spezielle Lebensmittel zubereitet.
Diese giftigen Öle werden manchmal als "essentielle Fettsäuren" oder "Vitamin F" bezeichnet, aber dieses Konzept der Öle als essentielle Nährstoffe wurde vor über 50 Jahren eindeutig widerlegt.
Linol- und Linolensäure, die "essentiellen Fettsäuren", und andere mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die heute in Form von Mais und Sojabohnen an Schweine verfüttert werden, um sie zu mästen, bewirken, dass das Fett der Tiere chemisch einem Pflanzenöl entspricht. In den späten 1940er Jahren wurden chemische Gifte eingesetzt, um die Schilddrüsenfunktion von Schweinen zu unterdrücken, damit sie dicker werden und weniger Nahrung aufnehmen. Als man feststellte, dass dies krebserregend war, fand man heraus, dass Mais und Sojabohnen die gleiche schilddrüsenhemmende Wirkung haben, so dass die Tiere mit geringem Aufwand gemästet werden konnten. Das Fett der Tiere ähnelt chemisch den Fetten in ihrem Futter, so dass es ebenso giftig ist und ebenso mästet.
Diese Öle werden aus Samen gewonnen, aber ihr Überfluss in einigen Fleischsorten hat zu einer großen Verwirrung über "tierische Fette" geführt. Viele Forscher bezeichnen Schmalz immer noch als "gesättigtes Fett", aber das ist einfach falsch, wenn Schweine mit Soja und Mais gefüttert werden.»[18]
Samenöle sind zusammengefasst eine "fette Lüge", welche uns die deftig geölte Quittung früher oder später, jedoch ganz sicher, präsentieren wird. Damit diese nicht noch höher ausfällt und folglich zu unserem Wohl, sollten wir künftig weitestgehend auf Samenöle verzichten. Wir haben ja erstklassiges Olivenöl.
Quellen
[1] PEAT Ray, Unsaturated Vegetable Oils; zu finden unter: https://raypeat.com/articles/articles/unsaturated-oils.shtml
[2] Pestizide zum Schutz von Raps könnten bald verboten werden, der Anbau der wichtigen Kulturpflanze ist bedroht, NZZ, 13.05.2024; zu finden unter: https://www.nzz.ch/wissenschaft/rapsanbau-in-der-schweiz-in-zukunft-ohne-pestizide-ld.1829555
[3] Ölgewinnung durch Extraktion, Gustav Heess Oleochemische Erzeugnisse GmbH; zu finden unter: https://www.heessoils.com/oele-fette/oelherstellung/oelgewinnung-durch-extraktion.html
[4] Prozesssysteme für die Raffination von Speiseöl, Alfa Laval Mid Europe GmbH; zu finden unter: https://www.alfalaval.de/produkte/prozessloesungen/loesungen-fuer-pflanzenoel/prozesssysteme-fuer-die-raffination-von-speiseoel/
[5] Chemiekonzerne: Pestizide & Saatgut versprechen große Geschäfte, Heinrich-Böll-Stiftung e.V., 12.01.2022; zu finden unter: https://www.boell.de/de/2022/01/12/chemiekonzerne-pestizide-saatgut-versprechen-grosse-geschaefte
[6] Agroscope : Frittieröl ohne Transfettsäuren dank HOLL-Raps, Bundesamt für Landwirtschaft, 25.09.2008; zu finden unter: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-21677.html
[7] Canola officially named, Canola Council of Canada; zu finden unter: https://www.canolacouncil.org/canola-history/
[8] Rapsfelder - wie Landwirte auf die Speiseöl-Problematik schauen, mex, Hessischer Rundfunk; 14.05.2022; zu finden unter: https://www.youtube.com/watch?v=2A3BL1aVNnQ
[9] How Canada convinced the world to eat engine lubricant, Financial Post, 15.09.2020; zu finden unter: https://financialpost.com/technology/how-canada-convinced-the-world-to-eat-engine-lubricant
[10] DOWNEY Richard Keith, Rapeseed to Canola: Rags to Riches, Agricultural biotechnology: economic development through new products, partnerships and workforce development, Cornell University, New York, USA, 12-14 June 2006, Pages 67–76; zu finden unter: https://ecommons.cornell.edu/server/api/core/bitstreams/5a03999b-10df-44a8-9d78-121c06e89e1a/content
[11] ESKIN N.A.M., Rapeseed Oil/Canola, Encyclopedia of Food and Health, 2016, Pages 581-585; zu finden unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780123849472005857
[12] SALADINO Paul, This Is How Canada Convinced You To Eat Engine Lubricant; zu finden unter: https://www.youtube.com/watch?v=c1kyubykrvA
[13] ESKIN N.A.M., Rapeseed Oil/Canola, Encyclopedia of Food and Health, 2016, Pages 581-585; zu finden unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780123849472005857
[14] History of the canola plant, canolainfo.org; Canola Council of Canada; zu finden unter: https://www.canolainfo.org/canola/the-history-of-canola-oil.php
[15] Agroscope : Frittieröl ohne Transfettsäuren dank HOLL-Raps, Bundesamt für Landwirtschaft, 25.09.2008; zu finden unter: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-21677.html
[16] POLLMER Udo, Wenn nicht in den Tank, dann doch bitte in den Magen, Deutschlandfunk Kultur, 25.11.2016; zu finden unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/rapsoel-wenn-nicht-in-den-tank-dann-doch-bitte-in-den-magen-100.html
[17] Pro-Kopf-Konsum von pflanzlichen Fetten in der Schweiz nach Art im Jahr 2022, statista; zu finden unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289213/umfrage/pro-kopf-konsum-von-pflanzenoel-in-der-schweiz-nach-art/
[18] PEAT Ray, Unsaturated Vegetable Oils; zu finden unter: https://raypeat.com/articles/articles/unsaturated-oils.shtml
[Titelbild] Matthias Süßen creator QS:P170,Q59087075 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Daenischer-Wohld-Rapsfeld-2020-msu-2942.jpg), „Daenischer-Wohld-Rapsfeld-2020-msu-2942“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode
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